x Americana

Amerikanerweide, Universalweide; die deutschen Namen klingen einfach und lassen mitnichten den anfänglichen Wirrwarr um die korrekte botanische Zuordnung vermuten. Heute ist mehrheitlich bestätigt, dass es sich bei dieser Kultursorte um eine Kreuzung aus Salix eriocephala Michx. und Salix petiolaris Sm. handelt. Was jedoch bei deren Einführung in Europa Ende des 19. Jhdt. viel mehr interessierte war die Verwendbarkeit für die Korbflechterei. Und hierzu bleiben wahrlich keine Wünsche offen!

Astreine Ruten von hervorragender Flexibilität

Die Bezeichnung ‚Universalweide‘ bringt’s auf den Punkt: eine vorzügliche Flechtweide für alle Flechtarbeiten. Hilf (1949) beschreibt die Qualitäten folgendermassen: „Ruten astrein, hart, gut aufzubewahren, Holz nach dem Schälen schneeweiss; gekocht rot.“ – schlicht ein Traum zum Flechten!
Anpflanzungen von Amerikanerweide bringen hohe Erträge; eine gute Pflege des Weidenhegers vorausgesetzt. Auch sollten zu nährstoffreiche Standorte gemieden werden. Ansonsten wird die Ernte stark abholzig, ästig und brüchig (Wagner/Ortmann 1959). Nach Kaiser et al. (1952) ist sie gegen Spätfröste empfindlich und taugt daher für Höhenlagen wenig. Aus eigener Anbau-Erfahrung ist zudem Wildverbiss ein Thema bei dieser Weide; hingegen Mäusefrass von Wurzeln kaum.
Die am meisten kultivierte Flechtweide im Europa des 20. Jahrhunderts ist eine hochwertige, anbausichere Flechtweidensorte, die sich durchaus auch zur Selbstversorgung im Hausgarten eignet.

Amerikanerweide in der Feldkultur
Salix x americanaeriocephala x petiolaris ‚Americana‘ — Amerikanerweide
Kultursorte USA/D (PL) ca. 1885 – Ernst Hoedt, D-Tierschtiegel (PL-Trzciel)
Geschlecht: männlich
Verwendung: Flechtweide
Kulturform: Bodenkultur, Strauchkultur
ProSpecieRara Erhaltungsprogramm
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